Fair Shake of the Whip #1
Erika Hock, Jessica Pooch
Veronika Spierenburg
14.06.–12.07.2014
Opening, Friday 13 June 2014, 18–20 h
Erika Hock (KG)
Veronika Spierenburg (CH)
Jessica Pooch (D)
Opening, Friday 13 June 2014, 18–20 h
Erika Hock (KG)
Veronika Spierenburg (CH)
Jessica Pooch (D)
During the Zurich Contemporary Art Weekend:
Saturday/Sunday, 14/15 June, 2014, 11–17 h
Saturday/Sunday, 14/15 June, 2014, 11–17 h
Mit Fair Shake of the Whip #1 eröffnet Herrmann Germann Contemporary eine Ausstellungsserie, die gleiche oder ähnliche Ausgangspositionen künstlerischer Praxis gegenüberstellt. Im ersten Teil sind Werke von Erika Hock, Jessica Pooch und Veronika Spierenburg zu sehen. Architektur und Gesellschaft sind gemeinsame Ausgangspunkte im Schaffen der drei gezeigten Positionen. Sie beziehen sich auf Situationen und Objekte des Innen- und Aussenraumes, befassen sich mit der Rolle und Funktion der Skulptur im öffentlichen Raum und behandeln dabei gesellschaftliche, soziokulturelle und geschlechterspezifische Fragen.
Seit der Postmoderne hat das Verständnis von Skulptur und Raum eine Wandlung erfahren. Das Schaffen dehnt sich auf verschiedene Medien, Materialien und Inhaltsebenen aus. In Abgrenzung zur Gattung der Skulptur definierte der Kunsthistoriker Dagobert Frey einmal die Architektur als ein ‹Gerät für unsere Betätigung›. In ihr sei der Mensch nicht bloss Zuschauer, sondern Mitspieler. In dieser Aussage steckt der entscheidende Aspekt des Partizipativen; der Aktivierung und damit verbundenen Vervollständigung durch den/die BetrachterIn. Die Arbeiten der drei Künstlerinnen greifen diese Relation auf, indem sie den Mensch und seinen Körper strukturell einbinden, ihn als Massstab einsetzen, konditionieren oder durch ihn Räumlichkeit erst entfalten. Seit den neunziger Jahren gewinnt die Thematik von Architektur und Urbanität wieder an Interesse. Viele junge KünstlerInnen führen eine analytische und diskursive Auseinandersetzung, die verschiedenste kontextuell orientierte Arbeiten hervorbringt. Dabei bleibt die Skulptur nicht mehr auf eine Gestalt im Raum beschränkt, sondern beginnt als räumliche Strukturierung selber Einfluss zu nehmen.
Erika Hock (*1981, Dschangi-Dscher Kirgisistan) untersucht in ihrem momentanen Schaffen verschiedene Aspekte von Interiordesign, Architektur und Mode. Dabei beschäftigen sie Genderaspekte, Fragen zur soziokulturellen Funktion sowie die Gemeinsamkeiten, Unterschiede und die Beziehung zum Körper. In ihren Werken nimmt sie oftmals architektonische Elemente auf, erkundet Möglichkeiten formschaffender Prozesse und verweist auf den skulpturalen Charakter dieser Objekte. Von zentraler Bedeutung für das Verständnis ihrer Arbeit ist die Frage nach der Massstäblichkeit.
Jessica Pooch (*1982, Berlin D) befasst sich in ihrem Beitrag mit der Beobachtung von Ordnungen, Prinzipien und Maßnahmen, die unseren Alltag und das Mit- und Nebeneinander regeln. Die soziologische Betrachtungsweise der Umwelt ist Nährboden und Inspirationsquelle Ihrer künstlerischen Praxis. Sie untersucht Aspekte verschiedener pop- und subkultureller Erzeugnisse sowie das Verhältnis von Hoch- und Populärkultur. Im Zentrum steht dabei auch die Frage nach der Wahrnehmung des Betrachters, der durch physiologische Strukturen beeinflusst werden soll.
Über Gattungsgrenzen hinaus setzt sich Veronika Spierenburg (*1981, Zürich CH) mit dem Spannungsverhältnis zwischen Architektur und Mensch auseinander. In Videos und Performances schafft Sie Versuchsanordnungen, in denen Protagonisten mit minimalen Bewegungsabläufen die umgebenden Räumlichkeiten aktivieren und so die architektonischen Strukturen körperlich und akustisch erfahrbar machen. Das subtile Zusammenspiel von Form, Rhythmus, Bewegung und Klang erweist sich als zentrale Komponente in ihrem Schaffen.
Am Abend der Vernissage steht ein Rikscha Shuttle Service zwischen Barbara Seiler Galerie und Herrmann Germann Contemporary zur Verfügung.
Mit freundlicher Unterstützung von Kyburz&Peck — English Language Projects, Zürich und videocompany.ch
Seit der Postmoderne hat das Verständnis von Skulptur und Raum eine Wandlung erfahren. Das Schaffen dehnt sich auf verschiedene Medien, Materialien und Inhaltsebenen aus. In Abgrenzung zur Gattung der Skulptur definierte der Kunsthistoriker Dagobert Frey einmal die Architektur als ein ‹Gerät für unsere Betätigung›. In ihr sei der Mensch nicht bloss Zuschauer, sondern Mitspieler. In dieser Aussage steckt der entscheidende Aspekt des Partizipativen; der Aktivierung und damit verbundenen Vervollständigung durch den/die BetrachterIn. Die Arbeiten der drei Künstlerinnen greifen diese Relation auf, indem sie den Mensch und seinen Körper strukturell einbinden, ihn als Massstab einsetzen, konditionieren oder durch ihn Räumlichkeit erst entfalten. Seit den neunziger Jahren gewinnt die Thematik von Architektur und Urbanität wieder an Interesse. Viele junge KünstlerInnen führen eine analytische und diskursive Auseinandersetzung, die verschiedenste kontextuell orientierte Arbeiten hervorbringt. Dabei bleibt die Skulptur nicht mehr auf eine Gestalt im Raum beschränkt, sondern beginnt als räumliche Strukturierung selber Einfluss zu nehmen.
Erika Hock (*1981, Dschangi-Dscher Kirgisistan) untersucht in ihrem momentanen Schaffen verschiedene Aspekte von Interiordesign, Architektur und Mode. Dabei beschäftigen sie Genderaspekte, Fragen zur soziokulturellen Funktion sowie die Gemeinsamkeiten, Unterschiede und die Beziehung zum Körper. In ihren Werken nimmt sie oftmals architektonische Elemente auf, erkundet Möglichkeiten formschaffender Prozesse und verweist auf den skulpturalen Charakter dieser Objekte. Von zentraler Bedeutung für das Verständnis ihrer Arbeit ist die Frage nach der Massstäblichkeit.
Jessica Pooch (*1982, Berlin D) befasst sich in ihrem Beitrag mit der Beobachtung von Ordnungen, Prinzipien und Maßnahmen, die unseren Alltag und das Mit- und Nebeneinander regeln. Die soziologische Betrachtungsweise der Umwelt ist Nährboden und Inspirationsquelle Ihrer künstlerischen Praxis. Sie untersucht Aspekte verschiedener pop- und subkultureller Erzeugnisse sowie das Verhältnis von Hoch- und Populärkultur. Im Zentrum steht dabei auch die Frage nach der Wahrnehmung des Betrachters, der durch physiologische Strukturen beeinflusst werden soll.
Über Gattungsgrenzen hinaus setzt sich Veronika Spierenburg (*1981, Zürich CH) mit dem Spannungsverhältnis zwischen Architektur und Mensch auseinander. In Videos und Performances schafft Sie Versuchsanordnungen, in denen Protagonisten mit minimalen Bewegungsabläufen die umgebenden Räumlichkeiten aktivieren und so die architektonischen Strukturen körperlich und akustisch erfahrbar machen. Das subtile Zusammenspiel von Form, Rhythmus, Bewegung und Klang erweist sich als zentrale Komponente in ihrem Schaffen.
Am Abend der Vernissage steht ein Rikscha Shuttle Service zwischen Barbara Seiler Galerie und Herrmann Germann Contemporary zur Verfügung.
Mit freundlicher Unterstützung von Kyburz&Peck — English Language Projects, Zürich und videocompany.ch
Fair Shake of the Whip #1 is the first of a series of exhibitions at Hermann Germann Contemporary that juxtaposes the same or similar starting points of artistic practice. The opening exhibition brings together works by Erika Hock, Jessica Pooch, and Veronika Spierenburg. Central to their positions are architecture and society. The works refer to situations and objects both indoors and outdoors, explore the role and function of sculpture in public space, and thereby consider social, sociocultural, and gender-specific issues.
Since postmodernity, the notion of sculpture and space has changed. Artists now extend their work to different media, materials, and levels of content. Drawing a line to sculpture, the art historian Dagobert Frey once defined architecture as ‹an instrument for our use›. Architecture, he asserted, made us not simply observers, but participants. Frey's remark highlights the decisive aspect of participation, that is, the activitation and thus the completion of architecture by the viewer. The works presented in Fair Shake of the Whip #1 address this relationship by involving human beings and their bodies structurally, by using us as a scale, by conditioning us, or by unfolding spatiality through our presence. Architecture and urbanism have attracted increasing interest among artists since the 1990s. Today, many young artists are engaging with these themes analytically and discursively, resulting in a wide range of contextually oriented works. Sculpture no longer remains restricted to a figure in space, but becomes influential as a way of structuring space.
In her current work, Erika Hock (*1981, Dschangi-Dscher Kirgisistan) explores various aspects of interior design, architecture, and fashion. Her key themes include gender, the sociocultural functions of the body, and the similarities, differences, and relationships to the body. Her work often involves architectural elements, explores the manifold possibilities of creating form, and refers to the sculptural nature of such objects. The question of scale is crucial to understanding her work.
Jessica Pooch (*1982, Berlin D) focuses on observing the orders, principles, and measures shaping daily life and regulating human co-existence. Her work is inspired by a sociological perspective on the environment. She investigates various products of popular culture and subculture, as well as the relationship between high and popular culture. One central question is the viewer’s perception and its influence by physiological structure.
Veronika Spierenburg (*1981, Zürich CH) transcends generic boundaries to study the tension between architecture and human beings. Her videos and performances create experimental arrangements in which the protagonists activate the surrounding space with minimal movement sequences and thus make such space physically and acoustically tangible. The subtle interplay between form, rhythm, movement, and sound proves to be central to her work.
The opening night will feature a rickshaw shuttle service between Barbara Seiler Galerie and Herrmann Germann Contemporary.
Kindly supported by Kyburz&Peck — English Language Projects, Zurich and videocompany.ch
Since postmodernity, the notion of sculpture and space has changed. Artists now extend their work to different media, materials, and levels of content. Drawing a line to sculpture, the art historian Dagobert Frey once defined architecture as ‹an instrument for our use›. Architecture, he asserted, made us not simply observers, but participants. Frey's remark highlights the decisive aspect of participation, that is, the activitation and thus the completion of architecture by the viewer. The works presented in Fair Shake of the Whip #1 address this relationship by involving human beings and their bodies structurally, by using us as a scale, by conditioning us, or by unfolding spatiality through our presence. Architecture and urbanism have attracted increasing interest among artists since the 1990s. Today, many young artists are engaging with these themes analytically and discursively, resulting in a wide range of contextually oriented works. Sculpture no longer remains restricted to a figure in space, but becomes influential as a way of structuring space.
In her current work, Erika Hock (*1981, Dschangi-Dscher Kirgisistan) explores various aspects of interior design, architecture, and fashion. Her key themes include gender, the sociocultural functions of the body, and the similarities, differences, and relationships to the body. Her work often involves architectural elements, explores the manifold possibilities of creating form, and refers to the sculptural nature of such objects. The question of scale is crucial to understanding her work.
Jessica Pooch (*1982, Berlin D) focuses on observing the orders, principles, and measures shaping daily life and regulating human co-existence. Her work is inspired by a sociological perspective on the environment. She investigates various products of popular culture and subculture, as well as the relationship between high and popular culture. One central question is the viewer’s perception and its influence by physiological structure.
Veronika Spierenburg (*1981, Zürich CH) transcends generic boundaries to study the tension between architecture and human beings. Her videos and performances create experimental arrangements in which the protagonists activate the surrounding space with minimal movement sequences and thus make such space physically and acoustically tangible. The subtle interplay between form, rhythm, movement, and sound proves to be central to her work.
The opening night will feature a rickshaw shuttle service between Barbara Seiler Galerie and Herrmann Germann Contemporary.
Kindly supported by Kyburz&Peck — English Language Projects, Zurich and videocompany.ch